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J.G. Naumann
Osiride
Carl Zeller
Johann Gottlieb Naumann

Die musikalischen Grundlagen erhielt Johann Gottlieb Naumann durch den Lehrer seiner Dorfschule, der ihn in Klavier und Orgel unterrichtete. Später wurde er Schüler an der Kreuzschule in Dresden und Mitglied des Dresdner Kreuzchors. In Dresden wurde er von dem Organisten und Kreuzkantor Gottfried August Homilius unterrichtet, einem Schüler Bachs.
In der Zeit von 1759 bis 1763 nahm er Unterricht bei Giuseppe Tartini in Padua, bei Padre Martini in Bologna sowie bei Johann Adolf Hasse in Venedig. In dieser Zeit entstanden seine ersten Kompositionen. "Zum Karneval 1763 brachte er seine erste Oper Il tesoro insidiato am Teatro San Samuele in Venedig zur Aufführung." Im selben Jahr verließ er jedoch Italien. Ab 1764 begann seine Laufbahn am Dresdner Hofe als 2. Hofkirchenkomponist. Im darauffolgenden Jahr unternahm er eine Reise nach Italien, um weitereStudien durchzuführen. 1768 wurde er nach Dresden zurückgerufen, da er für die bevorstehende Hochzeit des jungen Kurfürsten Friedrich August III.

J o h a n n   G o t t l i e b   N a u m a n n
geb. am 17. April 1741 in Blasewitz bei Dresden
† 23. Okt. 1801 in Dresden

die Oper La clemenza di Tito komponieren sollte. Eine weitere Reise führte ihn von 1772 bis 1774 über München wiederum nach Italien, wo er insgesamt vier Opern für Venedig und Padua schrieb. Nach Erfolgen als Opernkomponist in Italien wurde er 1776 Dresdner Hofkapellmeister. 1777 erfolgte der Ruf an den schwedischen Hof König Gustav III., wo er an dessen Opernplänen mitarbeitete und die Hofkapelle reformierte. Die im Jahre 1786 entstandene Oper Gustav Wasa war in Schweden sehr erfolgreich und galt über Jahrzehnte als schwedische Nationaloper. 1786 erhielt Naumann in Dresden einen sehr vorteilhaften Vertrag auf Lebenszeit.
Johann Gottlieb Naumanns Grab auf dem Eliasfriedhof in Dresden. Das Relief auf der Steinplatte geht vermutlich auf Franz Pettrich zurück. Als Gastdirigent und Opernkomponist war er auch in Kopenhagen (1785-86) und Berlin (1788-89) zu finden. Neben seinen italienischen, schwedischen und dänischen Opern sind vor allem seine erfolgreichen kirchenmusikalischen Werke hervorzuheben.
Im Jahre 1792 "heiratete Naumann Catharina von Grodtschilling, die Tochter eines dänischen Vizeadmirals. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Zur selben Zeit begann er, bedingt durch die zunehmende Schwerhörigkeit und andere Krankheiten, sich von der Opernbühne zurückzuziehen." Naumann war in der Zeit nach Hasse, der bis 1763 am sächsischen Hofe tätig war, die bedeutendste Musikerpersönlichkeit Dresdens.
Nach dem Aufenthalt in Berlin kehrte er nach Dresden zurück, wo er 1801 verstarb.
Johann Gottlieb Naumann war ein sehr produktiver Komponist. Die Zahl seiner Kompositionen geht in die Hunderte. Er schrieb vorrangig Opern, Kammermusik, Oratorien, Lieder, Sinfonien sowie Psalmen und Messen. Viele seine Werke schrieb er in italienischer Sprache; einige seiner Werke aber auch auf norwegisch und dänisch. Zu Lebzeiten hoch geschätzt, geriet er nach seinem Tode weitgehend in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert erlebten seine Werke eine Renaissance.
Johann Gottlieb Naumann gilt als einer der letzten Repräsentanten der italienischen Oper in Deutschland. In Schweden und Dänemark gilt er als Reformator des dortigen Musiklebens, wo er auch wesentlich bekannter ist als in Deutschland.
Johann Gottlieb Naumann ist der Vater von Carl Friedrich Naumann.